Sorck: Gedanken und Details zu möglichen Triggern

Mir ist etwas aufgefallen, das mir jetzt selbstverständlich erscheint, mir bisher aber einfach nicht bewusst geworden war. Zwar habe ich eine Triggerwarnung im Buch, aber nicht darauf und nicht in der Online-Beschreibung. Daher werde ich einen Beitrag einrichten, der die Liste möglicher Trigger beinhaltet, und ihn mit dem Buch verlinken. Bis diese Änderungen Effekt haben, wird es allerdings ein paar Tage dauern. In diesem Eintrag werde ich die Triggerwarnung besprechen, die ich für Sorck erstellt hatte. Möglicherweise klären sich dadurch Fragen, die durch eine zu allgemeine Formulierung entstanden sein könnten.

Im Folgenden werden sich Spoiler nicht verhindern lassen.

  •    Alkohol- / Drogenkonsum
  •    Äußerer Druck / Zwang
  •    Blut
  •    Enge Räume
  •    Explizite Sprache
  •    Gewalt / Waffen
  •    Sex / BDSM
  •    Suizidale / parasuizidale Figuren & Äußerungen
  •    Übermäßiges Essen

Das ist die Liste. Wenn man sie sieht, könnte man die schlimmsten Vorstellungen von Sorck bekommen. Die Wahrheit ist, ich war lieber zu vorsichtig als zu nachlässig beim Erstellen der Liste. Gehen wir also durch, was hinter den einzelnen Punkten steckt.

Alkohol- / Drogenkonsum: Der Protagonist trinkt viel (fast täglich, fast ganztägig), zeigt ein eindeutig problematisches Konsumverhalten. Andere Reisende treiben es ähnlich. An mehreren Stellen werden Passagiere zum Trinken gezwungen. Auf einer Feier nimmt Martin Sorck einen Drogen-Cocktail zu sich, der Halluzinationen auslöst und andere Wirkungen, die man von Speed oder Ecstasy kennt. Es kommen keine Spritzen, Nadeln, Injektionen usw. vor. Alles wird getrunken oder durch die Nase gezogen. Die Drogen spielen nur in der einen Szene eine Rolle, dort wird die Wirkung allerdings ausführlich gezeigt.

Äußerer Druck / Zwang: Einerseits kommen Szenen vor, in der ein militärischer Ton herrscht und Befehle gebrüllt werden. Andererseits denke ich speziell an eine Szene, in der ein Mann unter Druck gesetzt, bedroht und befragt wird bei einer Einreisekontrolle. Die Umgebung ist bedrohlich (bewaffnete Soldaten, kein Wegkommen). Wie bereits im vorherigen Punkt erwähnt, werden Passagiere beispielsweise zum Alkoholkonsum gezwungen (durch Blicke oder weil sie sonst nicht weggelassen werden). An einer Stelle wird eine schwächere Person von zwei körperlich Überlegenen in die Enge gedrängt. In einer anderen (sehr kurzen) Szene wird jemand geschlagen und erniedrigt.

Blut: Sorck enthält viele Bilder aus dem militärischen Bereich. Diese sind aber allesamt skurril und übertrieben und nicht realistisch. Eine Szene enthält allerdings explizite Darstellung von Gewalt (mit einem Messer). Wenn mein Gedächtnis mich jetzt nicht im Stich lässt, ist dies die einzige Szene, in der Blut vorkommt.

Enge Räume: Der Protagonist verläuft sich, geht durch enge Tunnel und wird durch einen sehr schmalen Gang gedrängt im Laufe des Buches. Die intensivste Szene stellt eine zusammengedrängte Menschenmenge dar, in der Panik aufkommt. Es wird nicht bis ins letzte Detail dargestellt, was passiert, aber die Enge und die Angst treten deutlich zutage.

Explizite Sprache: Ob dieser Punkt in die Liste gehört, weiß ich nicht. Ich dachte an amerikanische Medien, in denen davor gewarnt wird, und fügte ihn hinzu. Es geht um einige wenige Begriffe aus der Fäkalsprache.

Gewalt / Waffen: Die wichtigsten Informationen hierzu stehen bereits unter dem Punkt Blut. Militärische Aktionen, Messer, Schusswaffen und Bomben / Explosionen tauchen auf. Es handelt sich hierbei um ein zentrales Element, das häufig wiederkehrt, aber nicht realistisch (im Sinne von: nicht wie in einem Kriegsfilm) dargestellt wird. Touristen erobern ihre Besuchsziele.

Sex / BDSM: Es gibt genau eine Sexszene und die empfinde ich selbst als witzig, weil sie ein bisschen danebengeht. BDSM erscheint nicht in expliziter Darstellung, sondern in manchen Formulierungen, Bildern und Metaphern (eine Offizierin im Domina-Outfit, ein Kellner im Hänge-Bondage mit Ballgag). Sorck ist absolut kein Fifty Shades of Grey. Zu diesem Punkt muss ich sagen, dass ich keinen besseren Oberbegriff gefunden hatte. Wer jedoch große Probleme mit dem gesamten BDSM-Themenbereich hat, sollte vorsichtig sein.

Suizidale / parasuizidale Figuren & Äußerungen: Das hier sollte man ernst nehmen! Martin Sorck spricht deutlich von Selbstmord und es bleibt den gesamten Roman über unsicher, ob er sich am Ende das Leben nehmen wird oder nicht. Es kommen keine Selbstmordversuche vor. Der Protagonist ist jedoch an manchen Stellen mindestens gleichgültig dem Leben und seiner Gesundheit gegenüber, denkt offen über das Thema nach und erwägt Suizid als Option.

Übermäßiges Essen: Wie beim Alkohol ist auch hier häufig kein gesundes Maß mehr zu erkennen. Menschen (auch Martin Sorck) stürmen die Buffets und essen gelegentlich, bis ihnen schlecht wird und darüber hinaus.

Mir ist bewusst, dass manche Punkte ungewöhnlich erscheinen mögen in einer Liste mit möglichen Triggern. Das möchte ich kurz erklären. Üblicherweise lese ich den Begriff Trigger immer nur im Bezug auf Angststörungen oder Depressionen, weshalb Warnungen vor Suizidgedanken, Blut, Waffen, Gewalt und engen Räumen ganz klar auf die Liste gehören. Ich selbst hatte in meinem Leben aber viel mit Sucht und Süchtigen zu tun und weiß aus Erfahrung, dass es beispielsweise für trockene Alkoholiker ebenfalls Auslöser gibt, die zu Suchtdruck und Zuständen ähnlich wie Panikattacken führen können. Daher fügte ich Punkte hinzu, die relevant für Suchtproblematiken sind (Alkohol, Drogen, Essen).

Wer dennoch (oder gerade jetzt) Interesse an Sorck hat, könnte die folgenden Links hilfreich finden:

Eine Leseprobe des Romans gibt es hier: Sorck: Leseprobe

Unter der Kategorie “Sorck” (im Klappmenü rechts) finden sich weitere Beiträge zum Roman.

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Autor: Matthias Thurau

Autor, 1985 geboren, aus Dortmund. Schreibt Romane, Erzählungen, Lyrik. Rezensent beim Buchensemble, Mitglied von Nikas Erben.

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