Was treibt der denn?

Updates nach längerer Abwesenheit: Projekte und Vorhaben.

Es gab eine lange Pause seit dem letzten Beitrag.

In dieser Zeit habe ich meinen Roman „Sorck“ überarbeitet, Testlesern und einer Lektorin vorgelegt, habe Kontakte geknüpft, mit der Bürokratie hinter der Freiberufler-Werdung gekämpft und sogar noch ein wenig Privatleben gelebt.

Einige Updates:

Die bisher auf dem Blog hochgeladenen Erzählungen habe ich gelöscht. Der Grund dafür ist simpel: Mein Ziel ist es, vom Schreiben zu leben, also kann ich es mir leider (noch) nicht erlauben, meine Arbeit zu verschenken, so gern ich es auch täte.

Noch bin ich in den Grenzen meines Zeitplans, was die Veröffentlichung von „Sorck“ angeht – Ende April ist Deadline. Leider gibt es einige Hürden und Arbeiten, die vollkommen außerhalb meiner Machtsphären liegen und alles hinauszögern könnten. Da bleibt mir nur zu hoffen.

Bisher sind sämtliche Rückmeldungen von Personen, die „Sorck“ zum Teil oder vollständig gelesen haben, ausgesprochen positiv. Meine Freude darüber kann man sich vorstellen.

Arbeite ich gerade nicht am Drumherum des Romans, überarbeite ich eine Erzählung für einen Schreibwettbewerb und eine weitere, die in den nächsten Monaten als eBook erscheinen soll.

Wer von euch im Mai beim LitCamp in Bonn sein sollte, hat die Gelegenheit, mich kennenzulernen, denn ich renne da irgendwo herum. Es wird mein erster Besuch einer derartigen Veranstaltung und ich bin bereits jetzt nervös – neue Menschen, neue Erfahrungen und all das.

Neben dem, was bei mir derzeit ansteht, kam ich leider nicht mehr dazu, den Blog oder die Sprachnachrichten aus dem Kellerloch weiterzuführen. Allerdings gelobe ich, zukünftig wieder Raum dafür zu schaffen.

Demnächst soll es weitere Details zu „Sorck“ geben und persönliche Berichte zu anderen, artverwandten Themen.

Manuskriptüberarbeitung – wie gehe ich vor?

Meine allgemeine Vorgehensweise bei der Überarbeitung des Manuskripts zum Roman “Sorck”.

Die Rohfassung des Romans Sorck schrieb ich vor etwa einem Jahr. Sofort nach Abschluss der Rohfassung überarbeitete ich das Manuskript, indem ich die Textdatei am Monitor las und Stellen, die mir missfielen, sofort änderte. Danach bekam ein Korrekturleser den Text, korrigierte einige Stellen und dann war das Werk abgeschlossen.
Ziemlich simpler Vorgang. Im Nachhinein betrachtet: ziemlich naiv und ziemlich falsch. Wenigstens für mich.

Inzwischen halte ich es für sinnvoll, vor der Überarbeitung Abstand vom Werk zu bekommen. Mindestens einige Wochen sollte die Rohfassung ruhen, bevor ich mich wieder hineinarbeite und sie überarbeite. Dadurch erhalte ich eine Art Außenperspektive, lese den Text wie ein Leser und nicht wie der Autor. Das wiederum erlaubt mir, kritischer zu sein.

Ein für mich extrem wichtiger Punkt ist außerdem, nicht in der Textdatei direkt zu korrigieren, sondern auf Papier und in Etappen zu arbeiten. Der ausgedruckte Text wird gelesen und alles, was falsch klingt, keinen Sinn ergibt, was einen Übergang benötigt oder ausgebaut werden sollte, wird markiert. Danach erst schreibe ich per Hand die Sätze, Übergänge und neuen Szenen, die ich dann später ins Manuskript einfüge.
Warum mache ich das so? Getippte Sätze wirken optisch perfekt und ausgereift. Es gibt eine (minimale) psychologische Hemmschwelle, die mich davon abhält, getippte Sätze zu bearbeiten. In einem Interview sagte der Autor Chuck Palahniuk, dass er es so hielte. Anfangs kam mir das sehr subjektiv vor, aber dann habe ich es getestet und festgestellt, dass es sich bei mir genau so verhält. Handgeschriebene Sätze kann ich problemlos zusammenstreichen, darin mit Pfeilen herummalen, unterstreichen oder neu beginnen, während getippte Sätze sich wehren.

An dieser Stelle werden manche an Schreibprogramme für Autoren denken, die all das Papier, Notizen, Zettelchen usw. unnötig machen sollen. Das mag für manche funktionieren, für mich aber nicht. In der jetzigen Arbeitsphase habe ich bewusst so viel wie möglich per Hand gemacht: eine aufgestellte Wand voller Notizen, Klebezettel hinter dem Monitor, alle neuen Szenen und Sätze handschriftlich vorverfasst. Auf diese Weise arbeite ich mich tiefer in den Stoff hinein. Es hilft mir sowohl beim Denken als auch meinem Gedächtnis.

Insgesamt habe ich die Überarbeitung in mehrere Phasen eingeteilt:
1. Lesen und markieren, Notizen anfertigen, Ideen sammeln
2. Neue Szenen und Übergänge verfassen
3. Schiefe Einzelsätze korrigieren
4. Neue Szenen und Übergänge einzeln korrigieren
5. Alle korrigierten oder neuen Parts ins Manuskript einfügen
6. Neubeginn bei 1. sowie, falls nötig, 2. bis 6. für das geänderte Manuskript
7. Manuskript an Test- / Korrekturleser geben.
8. Anmerkungen von Korrekturleser durchgehen
9. Falls nötig: Neubeginn bei 1.

Möglicherweise ist das unnötig aufgesplittet oder übermäßig viel, aber das ist meine Arbeitsweise. Jedenfalls für das Manuskript Sorck.
Die zweite Phase ist bei Weitem die langwierigste, da sie die meiste Schreib- und Denkarbeit sowie Recherche erfordert.
Aktuell befinde ich mich in Phase 3.

Nebenher wird übrigens das Cover gestaltet.

Ich hoffe sehr, dass das Endergebnis all die Mühe wert sein wird. Im Augenblick gehe ich jedenfalls noch fest davon aus.