Erschütterungen: Das Cover

Blick hinter die Kulissen: Entstehung des Covers von Erschütterungen. Dann Stille.

Ohne Buchcover geht es nicht. Es ist das erste Element eines Buches, das Leser*innen sehen, sein Gesicht. Besonders für mögliche Leser*innen, die Buch und Autor*in noch nicht kennen, ist das Cover ein Verkaufsargument oder wenigstens ein verkaufsförderndes Argument. Es soll Aufmerksamkeit auf sich ziehen und bereits eine Vorstellung des Genres vermitteln. Ich bin kein Fan von Covern und schreibe keine Literatur, die man am Cover erkennen oder mit Hilfe des Covers besser einordnen könnte. Dennoch habe ich viel Freude an der Entwicklung eigener Cover zusammen mit einem guten Freund. Hier also soll es um das Cover der Kurzgeschichtensammlung Erschütterungen. Dann Stille. gehen.

Elemente

Auf der Suche nach einem Motiv fürs Cover von Erschütterungen. Dann Stille. musste ich diesmal noch intensiver überlegen als im Falle von Sorck, Das Maurerdekolleté des Lebens oder Alte Milch. Das lag hauptsächlich an der Natur des Buches. Es handelt sich nicht um eine einzige Geschichte oder einen dicht zusammenhängenden Komplex von Geschichten, sondern um 29 einzelne Erzählungen, die lediglich ein Oberthema teilen.

Das wichtigste Element, das irgendwie vertreten sein sollte, war logischerweise die Erschütterung. Außerdem wird in den Geschichten nicht wenig Alkohol konsumiert. Das wäre also ebenfalls ein guter Punkt, den man einbauen könnte. Schließlich hätte ich noch gern einen konkreten Bezug zu mindestens einer Geschichte gehabt. Das waren die drei sehr groben Elemente, die ich gern im Covermotiv vereint hätte. Wie die ersten Ideen aussahen und wie sich daraus das Cover entwickelt hat, werde ich gleich darstellen, aber zuvor zeige ich es euch mal.

Erschütterungen. Dann Stille.: Das Cover

Was sehen wir? Klar im Fokus steht ein Weinglas, das auf einer ausgestreckten Hand ruht und auf dessen Kante wiederum ein umgekehrtes Kartenhaus balanciert wird. Im Weinglas befinden sich einige Weintrauben. Fertig.

Das dominierende Element des Bildes ist Gleichgewicht, ein großer Balanceakt, der für sich schon kaum (oder realistischerweise gar nicht) gehalten werden kann und durch eine – Achtung! – Erschütterung vollends ruiniert werden würde. Man kann sich denken, dass eine Idee dahintersteckt. Am besten kann man diese Idee verstehen, wenn ich etwas aushole und die Entwicklung der Idee nachzeichne.

Die erste Idee

Eine Art Stillleben: Ein Stück Pizza liegt auf aufgerissenem Asphalt, ein Strunk Weintrauben daneben und ein leeres Glas (Whiskey Tumbler oder Weinglas). Mir gefällt die Idee noch immer.

Der gerissene Boden würde sich auf die Erschütterungen beziehen, die Folgen eines Erdbebens oder einer Explosion. Die Pizza bezöge sich auf die Erzählung Übler Nachgeschmack und damit auf eine ganz andere Art von Erschütterung. Die Weintrauben können unschwer der Kurzgeschichte Trauben zugeordnet werden, während sich das Glas auf den Alkoholkonsum in mehreren Storys in Erschütterungen. Dann Stille. bezieht.

Leider ist diese Version, die ich mir wie ein surreales Stillleben vorstelle, nie bis zum Fotostadium vorgedrungen. Daher müsst ihr jetzt eure Fantasie anstrengen und euch das Bild vorstellen.

Warum habe ich diese Idee verworfen? Einerseits gab es einige Fragen bezüglich der technischen Umsetzung, dann war es bereits Herbst geworden und obwohl sich dieser Herbst wie ein missratener Sommer anfühlt, erschwerte der Regen doch unsere Pläne, und letztlich befürchtete ich, dass das Motiv zu random und langweilig erscheinen könnte für ein Buchcover.

Eine neue Idee

Die nächste Idee benötigte ähnliche Elemente, sollte aber 1. indoor umsetzbar sein und 2. einen weniger platten (wörtlich zu verstehen) Aufbau haben. Die erste Idee hätte komplett auf dem Boden, fast zweidimensional, stattgefunden. Ich wollte etwas, das in die Höhe steigt.

Statt die Auswirkungen einer Erschütterung zu zeigen (wie den aufgerissenen Boden), habe ich mich dafür entschieden, zu zeigen, was erschüttert werden könnte. Das Leben, symbolisch dargestellt. Okay, okay, das klingt etwas übertrieben, aber ist möglich. Das Leben ist eine instabile Konstruktion, die wir errichten auf Gewohnheiten, Gelerntem, Beziehungen, Traumata und vielem mehr. Ich brauchte etwas, das man stapelt, aus dem man Konstruktionen baut. Zuerst dachte ich an Bauklötze. Die hätten dem Cover Farbe gegeben, was allerdings nicht zum Stil meiner sonstigen Cover gepasst hätte. Bauklötze sind außerdem zu klotzig. Ich mochte allerdings, dass man sie sofort mit der Kindheit in Beziehung bringen kann, was zum Aufbau eines Lebens passt, da viele Bausteine des eigenen Lebens und Erlebens in der Kindheit gelegt werden.

Nur Steine oder anderes Stapelbares allein wäre langweilig und unsinnig gewesen. Also hätte ich gern ein Glas mit eingebaut. Ich dachte an einen Whiskey Tumbler, an den sich die Steine als Stütze lehnen und den sie einmauern. Da es im Zusammenhang mit Alkohol in Erschütterungen. Dann Stille. um Sucht geht, wäre die symbolische Aussage interessant gewesen. Eine Erschütterung bringt die Ordnung durcheinander, wirft die Steine um und das Glas bleibt stehen als sei es eine Lösung. Rückkehr zu schlechten Verhaltensweisen.

Statt der Bauklötze kam ich relativ bald auf Spielkarten. Sprichtwörtlich bauen wir ständig Kartenhäuser, die uns schützen sollen, unterstützen sollen. Argumente, die keine sind, werden übereinander gestapelt und wir hoffen, dass wir uns selbst irgendwann glauben werden. Sucht funktioniert manchmal so. Aber auch viele andere Verhaltensweisen. Außerdem kann man mit Spielkarten spielen, was wiederum auf die Kindheit bezogen werden kann. Spielkarten passen wunderbar in Kneipen, die ebenfalls im Buch vorkommen. Als Element passte es also. Dass man das Glas füllen könnte, fiel mir natürlich auch bald ein – halb voll, halb leer? Damit waren wir wieder bei Trauben (wobei die schon ins Wanken geraten waren).

Der künstlerische Blick

Obwohl ich mir ganz gut etwas Ahnung im literarischen Bereich andichten kann, fehlt mir diese Ahnung, was optische Medien angeht. Es fällt mir schwer, mir Bilder vorzustellen oder mir Bilder anders vorzustellen als sie sind. Sagt man mir: „Das ginge auch etwas dunkler, würde dir das gefallen?“, habe ich keine Ahnung, weil ich es mir nicht vorstellen kann.

An dieser Stelle kommt mein Freund Toby ins Spiel. Toby hat genau die Ahnung, die mir fehlt, und das nicht nur in Sachen bildliche Vorstellungskraft, sondern auch in der Umsetzung (Fotografie, Zeichnen, Grafikprogramme, Handwerkliches etc.) dieser Vorstellungen. Er hat sich meine (sehr sehr groben) Skizzen angesehen und sich angehört, wieso ich welche Elemente verbaut habe. Nach kurzer Überlegung hat er die Komposition komplett umgestellt, das künstlerische Level der Idee massiv erhöht, sie weniger offensichtlich gemacht, und dennoch alle wichtigen Elemente beibehalten.

Die neue Komposition

Kartenhaus, Weinglas, Trauben, leicht zu erschütterndes Gleichgewicht. Während meine Idee einer ungelenken Kinderzimmerkonstruktion ähnlich sah, wirkt die neue Komposition zerbrechlich, künstlerisch und symbolkräftig. Jetzt mussten wir das Monstrum nur noch umsetzen. Es war erheblich komplizierter, als es hier klingen wird.

Das Glas hatten wir, eine Leihgabe aus Tobys Küchenschrank. Weintrauben waren schnell besorgt. Die Hand ist meine. Bleibt das Kartenhaus, aber *+%$ war das nervig. Wie ich jemals Modellbau als erheblich jüngerer Mensch zum Hobby haben konnte, wundert mich. Ein Kartenhaus ohne Klebstoff zu bauen, ist schwierig, und mit Klebstoff ist es auch nicht viel leichter. Egal. Ich habe zum ersten Mal eine Heißklebepistole in die Hand genommen und ein Kartenspiel zerstört.

Diese unschöne Version hat mich etwa eine Stunde gekostet. Die Version, die wir für das richtige Foto gebrauchen konnten, nötigte mir fast drei Stunden ab, und ich bin kein geduldiger Mensch. Aufgehängt haben wir das Kartenhaus an dünnen Bändern an der Decke. Grundsätzlich funktionierte es. Fehlte nur noch der richtige Hintergrund, die Beleuchtung, der Winkel … Also fast alles.

Fotos

Wir entschieden uns für Aufnahmen in meiner Wohnung, um Hintergründe auszutesten. Zunächst wollten wir einen volleren Background, der „inhaltlich“ passte. Die Entscheidung fiel auf meine Bücherregale.

Man beachte die schöne Ausleuchtung und das Schattenspiel. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir dahin gekommen waren. Es kostete uns außerdem eine Lampe, die im Eifer des Gefechts zerschmettert ist.

Da ich bereits vermutete, dass das Bücherregal als Hintergrund zu unruhig sein könnte, versuchten wir es noch an einer anderen Stelle. Wiederum etliche Versuche später, entstand dieses schöne Bild.

Hier gefallen mir die zueinander passenden Winkel der Wand und des Kartenhauses. Leider ist das keine Absicht gewesen, sondern wunderschöner Zufall. Fast schade, dass die helle Fläche nicht zum Cover, der Schrift usw. gepasst hat. Fehlte „nur“ noch die Nachbearbeitung.

Nachbearbeitung

Helle Fläche passend zur dunklen, Fäden entfernen, weitere Kleinigkeiten, Schrift (Position, Stärke, Wirkung und und und), Buchrücken und Rückseite (bei beiden wieder Einpassung des jeweiligen Textes mit allem drum und dran) nach Vorgaben des Distributors und dann noch einmal in anderer Version für E-Books. Punkt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ich keinen fairen Lohn für diese ganze Arbeit bezahlen muss und dass ich gleichzeitig das jedes Mal wieder spannende Erlebnis einer gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung eines Bildprojekts, das dann zum Buchcover wird, miterleben darf. Mein herzlichster Dank geht an dieser Stelle erneut an meinen guten Freund Toby!

Und weil es so schön ist, kommt das Cover von Erschütterungen. Dann Sille. hier noch einmal:

Verkaufslinks

Kaufen könnt Ihr Erschütterungen. Dann Stille. als E-Book oder Taschenbuch beispielsweise hier:

Amazon (TB) | Amazon (Kindle) | Books on Demand (TB) | Weltbild (E-Book)

Erschütterungen. Dann Stille.: Leseprobe

Sorck: Fehler und Probleme im Herstellungsprozess

Als Selfpublisher*in begegnet man mehr als einer Hürde auf dem Weg von der Idee zum fertigen Manuskript und von dort aus zur Veröffentlichung. Um die zweite Hälfte des Weges, die Probleme, Schwierigkeiten und Fehler, die auftraten, soll es jetzt gehen. Ich werde dabei die Reihenfolge der tatsächlich aufgetretenen Probleme beibehalten, soweit es geht – denn, wie es immer ist, traten einige gleichzeitig auf. Die persönlichen Schwierigkeiten, die nicht ausblieben, lasse ich beiseite.

Zu früh gefreut: das Manuskript

Mit Fertigstellung des ursprünglichen Manuskripts war ich natürlich fest von seiner Qualität überzeugt und missachtete eine Regel, die ich damals noch nicht kannte. Ich überarbeitete einmal (kurz) und zwar direkt nach Beendigung des Schreibprozesses und verschickte das Werk dann an Agenturen und Verlage. Klappte nicht – komisch. Als ich mich Monate später nochmal ausführlich daran machte, das Manuskript zu überarbeiten, wusste ich auch, warum. Es war roh und fehlerhaft und einfach nicht bereit. Mehrere Monate später hatte ich dann aber doch ein fertiges (fertigeres?) Werk, aber keine Adressen mehr, die die unfertige Version noch nicht kannten.

Korrektorat: kommunizieren!

Ein Lektorat konnte ich mir nicht leisten, was sehr schade ist, aber leider nicht zu ändern. Dafür leistete ich mir ein professionelles Korrektorat. Dummerweise gab es im Vorfeld Missverständnisse, was den Stil und den Arbeitsumfang anging. Die Schuld dafür lag bei keiner der Parteien, aber Probleme gab es dennoch. Die Arbeit musste weitergegeben werden, was schnell und problemlos geschah. Im Endeffekt kostete mich dieses Problem bloß ein paar Nerven und ein oder zwei Tage, aber es wäre zu verhindern gewesen. Wenn man mit anderen zusammenarbeitet, sollte man also mit sich und ihnen ehrlich sein, damit von vornherein alles geklärt ist. (Anmerkung: die Zusammenarbeit mit beiden Korrektorinnen lief super, sehr professionell und alle Schwierigkeiten wurden schnell geklärt. Eine klare Empfehlung.)

Cover

Eine der wichtigsten Lektionen dieser Veröffentlichung lautet: kümmere dich rechtzeitig ums Cover! Nicht nur für Werbezwecke ist es (eigentlich) unverzichtbar. Es ist außerdem ausgesprochen ärgerlich, wenn alles Weitere bereit ist und nur noch dieser Part fehlt für die Veröffentlichung. Mit dem Ergebnis bin ich ausgesprochen zufrieden und habe positive Rückmeldungen bekommen. Da ich allerdings 1. zu spät mit der Planung begann, 2. anfangs keine klaren Vorstellungen hatte, sie 3. nicht gut kommunizieren konnte und 4. nicht jeder so viel Zeit für mein Projekt hat wie ich, kam das Ergebnis erst recht spät zustande. Danach gab es natürlich noch Probleme mit dem Farbraum und mein Buch hätte anders ausgesehen als die Vorlage. Die Gründe dafür herauszufinden, brauchte meinen Designer wieder ein paar Tage (und ich habe keine Ahnung von diesen Dingen, weshalb ich für seine Hilfe in allen Schritten ausgesprochen dankbar bin). Wieder gingen Zeit und Nerven unnötig drauf.

Ebook

Beim Upload des Ebooks durfte ich dann feststellen, dass die Formatierung nicht hinhaute, wie sie sollte. Ein Ebook braucht im Grunde keinen richtigen Buchsatz, da es auf jedem Gerät anders aussieht (da Schriftart und -größe z.B. individuell eingestellt werden kann), aber Impressum, Schmutztitel und Beginn der Geschichte sollten nicht auf einer Seite stehen. Man konnte nicht ohne großes Überlegen herausfinden, wo welcher Part endete und der nächste begann. Leider fand ich den Fehler nicht und musste die Datei neu anlegen. Dabei lernte ich wieder ein bisschen mehr über die Benutzung von Word und die Effekte unnötiger Aufregung.

Taschenbuch

Der Buchsatz des Taschenbuchs machte keine Probleme, das Cover irgendwann (s.o.) auch nicht mehr. Leider akzeptierte das System meines Distributors meine Steuernummer nicht, was sich allerdings auch irgendwann lösen ließ – wieder Zeit und Nerven. Der letzte Fehler war, dass ich auf die Info vertraute, dass es 1-2 Wochen dauern würde, bis das Taschenbuch überall erhältlich sein würde. Ebook und Taschenbuch werden auf zwei verschiedenen Plattformen veröffentlicht. Damit beide Version ungefähr zeitgleich zu haben wären, nutzte ich die Vorverkaufsoption fürs Ebook und stellte sie auf zwei Wochen ein. Am übernächsten Tag bekam ich die Info, dass das Taschenbuch nun erhältlich sei. Jetzt ist das Taschenbuch zu haben, aber das Ebook nur im Vorverkauf. Doof gelaufen. Allerdings würde jemand (dank Print on Demand) eine Druckausgabe, die er heute bestellt, etwa gleichzeitig mit dem Ebook bekommen, wenn er es ebenfalls heute vorbestellen würde. (So I got this going for me, which is nice)

Fazit

Plant mehr Zeit ein! Plant mehr! Plant!

Am Ende ist ja alles gut geworden (sage ich jetzt, ohne das Druckwerk bisher selbst in der Hand gehalten zu haben). Viel ist schiefgelaufen und daher durfte ich einiges lernen. So sollte man es sehen und so sehe ich es (im Nachhinein, bestimmt nicht währenddessen) auch.

Eine Leseprobe gibt es hier: Sorck: Leseprobe

Einen ausführlichen Artikel findet ihr hier: Sorck – Unsortierte Infos zum Debütroman

Unter der Kategorie “Sorck” (im Klappmenü rechts) finden sich weitere Beiträge zum Roman.

Bestellen könnt ihr Sorck auf Amazon (Taschenbuch | Ebook)

Alternativ ist es möglich, das Taschenbuch direkt bei Twentysix oder im Autorenwelt-Shop zu erwerben..

Außerdem ist es möglich, im Buchladen vor Ort ein Exemplar zu bestellen.

Sorck: Das Cover

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Das erste, was jede*r potentielle Leser*in von einem Buch sieht, ist das Cover. Ein kurzer Blick und schon ist eine Entscheidung gefallen: näher hinsehen oder weiterscrollen. Daher gilt es in diesem Bereich vieles zu beachten. In diesem Beitrag möchte ich die Geschichte hinter dem Buchcover von Sorck erzählen.

Es gibt Konventionen für jedes Genre, wie ein Buch ungefähr auszusehen hat. Jeder erkennt beispielsweise Fantasy-Cover an Schwertern/Äxten und verschnörkelter Schrift. Dummerweise rutscht mein Roman ein bisschen zwischen die Stühle, was eine Genreeinordnung betrifft. Es handelt sich um einen Reiseroman, aber wer dabei an das Traumschiff oder Beschreibungen hübscher Örtchen an der Küste denkt, wird massiv enttäuscht werden. Als anspruchsvoll und witzig, absurdistisch und satirisch oder skurril könnte man Sorck beschreiben. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Findung eines Bildes und eines Aufbaus, um das alles zu repräsentieren.

Ursprünglich wollte ich einen Aufbau haben, der an die anspruchsvolleren Bücher von Rowohlt, Suhrkamp und Fischer erinnert: ein Bild (meist schwarz/weiß und ohne großen inhaltlichen Bezug) in der oberen Hälfte, unten einfarbig (rot oder grau), in der Mitte der Autorenname in serifenloser Schrift und in der unteren Hälfte der Titel. Das direkte Vorbild war dabei Der Fremde von Albert Camus. Als Bild hatte ich die Anfangsszene, wie sie auch in der Leseprobe nachzulesen ist, im Kopf. Der Protagonist steht mit zwei Koffern vor einem brennenden Gebäude, Sicht von hinten auf ihn. Dieses Coverbild sollte idealerweise etwas verschwommen gemalt sein, beispielsweise mit Wasserfarben. Um ehrlich und fair zu sein, waren diese Ideen noch nicht wirklich ausgereift und wurden entsprechend schwammig kommuniziert. Daher waren die ersten Ergebnisse und Entwürfe auch nicht wirklich nach meinem Geschmack. Allerdings fand sich eine gute Variation des ursprünglichen Bildes, nämlich die Konzentration auf die Figur und den Schatten, der vom Feuer geworfen wird. Diese Idee verfolgten wir weiter, entschieden jedoch, auf Fotos umzusatteln. Nach Testaufnahmen machten wir eine Reihe richtiger Fotos – und ja, das bin ich auf dem Cover. Noch immer stand allerdings der oben beschriebene Aufbau (obere Hälfte Bild, untere einfarbig). Bei der Begutachtung der Fotos fiel mir plötzlich der eigentlich offensichtliche Zusammenhang zwischen den verschiedenen Motiven (beide Koffer auf dem Boden, ein Koffer in der Hand, beide Koffer in den Händen) auf. Nach kurzem Vergleich wurde deutlich, dass der neue Aufbau, derjenige, der es jetzt aufs Cover geschafft hat, definitiv der bessere ist.

Die Idee der Bilder, des Aufbaus und der Typografie ist für mich folgende: Das schrittweise Aufnehmen des Gepäcks deutet auf einen Aufbruch hin, der zur Reise (und etlichen Aspekten der restlichen Story) passt. Die Farbgebung zeigt die Grundstimmung, die trotz Humor gegeben ist, beziehungsweise die seelische Grundsituation des Protagonisten. Durch die serifenlose Typografie drückt sich für mich eine gewisse Ernsthaftigkeit und Geradlinigkeit aus – Es ist nicht einfach ein nettes Geschichtchen, sondern es steckt einiges dahinter. Letzten Endes wirkt die Gesamtkomposition meines Erachtens künstlerisch und erweckt den Eindruck eines gewissen Anspruchs – jemand brachte den Begriff Film Noir ins Spiel –, was einfach gut passt.

Natürlich bin ich damit der ursprünglichen Genre-Frage etwas ausgewichen. Fans von Genres mit eindeutigen Cover-Merkmalen (Fantasy, Sci-Fi, Romance etc.) werden allerdings sofort erkennen, dass es kein Buch aus ihrem Spektrum ist. Sorgen machten mir mögliche Assoziationen mit Krimis oder Spionage-Thrillern, weshalb ich den sehr eindeutigen Untertitel Ein Reiseroman hinzugefügt hatte.

Letzten Endes kommt es doch wieder auf eines hinaus: ich selbst fühlte mich vom Cover angesprochen, bin zufrieden mit dem Ergebnis und halte es für stimmig. Ich hoffe sehr, dass es hilft, die richtigen Leserinnen und Leser auf Sorck aufmerksam zu machen.

Eine Leseprobe gibt es hier: Sorck: Leseprobe

Einen ausführlichen Artikel findet ihr hier: Sorck – Unsortierte Infos zum Debütroman

Unter der Kategorie “Sorck” (im Klappmenü rechts) finden sich weitere Beiträge zum Roman.

Bestellen könnt ihr Sorck auf Amazon (Taschenbuch | Ebook)

Alternativ ist es möglich, das Taschenbuch direkt bei Twentysix oder im Autorenwelt-Shop zu erwerben.

Außerdem ist es möglich, im Buchladen vor Ort ein Exemplar zu bestellen.