Erschütterungen. Dann Stille.: Leseproben

Erschütterungen. Dann Stille. ist ein Buch mit insgesamt 29 Erzählungen unterschiedlicher Länge. An dieser Stelle werden Ausschnitte mehrerer Geschichten (Anfänge oder Parts aus der Mitte) als kostenlose Leseprobe zu lesen sein. Doch zuvor der Klappentext:

Klappentext

»Was halten wir aus? Wann zerbrechen wir? Manchmal wollen wir alles in Schutt und Asche legen, nur um zu vergessen oder erinnert zu werden …

Ich werde dir nicht sagen, dass du dich in die 29 Erzählungen dieses Bandes fallen lassen sollst. Sich fallen lassen in Geschichten, die von Erschütterungen handeln, die das Leben bereichern, ärmer machen oder zerstören? Wie spannend.

Auch werde ich dich nicht marketingwirksam dazu einladen, die Figuren zu den Epizentren ihrer eigenen Geschichten zu begleiten und mitzuerleben, wie sie durch die Erschütterung von Körper, Geist und Realität stärker, freier, euphorisch werden oder einfach nur kaputt gehen.

Nein. Dieses Buch ist anders. 29 Geschichten, ja. Erschütterungen? Definitiv. Aber: Lass dich nicht fallen, niemals, sondern beiße dich fest! Nutze die Stille für eigene Gedanken! Werde wütend, traurig, laut und erschüttert! Erschüttert!«

Leseproben

Am Fluss

Kruppke stoppte seine Arbeit und sah mir ins Gesicht.
»Babykatzen? Wirklich?« Er überlegte.
»Wie im Zeichentrickfilm?«
»Ja, einen kleinen, jaulenden Sack voll Kätzchen.«
Mein Gedächtnis spielte mir die Szene noch einmal vor. Die Frau, die Brücke, das Fiepen vor und nach dem Aufklatschen aufs Wasser, dann Stille. Langsam trieb der Sack flussabwärts und verschwand. Ich ersparte Kruppke die Details. Auch wenn er keineswegs so aussah, hatte er einen weichen Kern. Manchmal geradezu matschig. Hätte ich ihm alles genau geschildert und ihm noch etwas zugeredet, hätte ich ihm nur noch eine Adresse geben müssen und er hätte den gerechten Zorn Gottes zur Katzenfrau getragen. Doch das war nicht mehr nötig.

Der Mitatmer

Er atmet mit mir, durch meinen Mund, durch meine Nase, immer knapp vor dem Gesicht. Er atmet meinen Atem, isst die Krümel aus den Mundwinkeln, leckt mir die Sauce von den Lippen und lässt sie bitter schmecken. Er kommt mit wenig aus. Manchmal vergesse ich ihn fast. Dann ruft er sich leise in Erinnerung, wackelt mir liebevoll an den Zähnen, kreischt wie Reifen in den Ohren. Ich würde mich gern wegdrehen und nicht immer diese Augen sehen. Wie ein dünner Film auf den Pupillen, wie Schwimmer in den Augen. Sieht man ihn einmal, verschwindet er nicht mehr. Nur manchmal ist da ein Schimmern, ein Umriss. Er steht zwischen mir und der Welt. Er atmet meinen Atem, erstickt meine Stimme und kommt mit wenig aus. In einem langsamen Tanz hält er mich umschlungen, presst mir die Luft aus den Lungen, führt mich spazieren wie einen Hund und dreht sich manchmal wie die Reflexion der Sonne in einem Fenster, das man öffnet. Doch immer sind die Augen auf mich gerichtet. Ich werde langsam blind. Er ist so nah. Seit damals. Seit damals ist er geblieben. Wie ein Zerrspiegel aus Dunst, der mir direkt vor den Augen schwebt. Fahre ich Auto, ist es am schlimmsten. Ich fahre nicht mehr mit dem Auto. Beinahe kann ich seine Haut erkennen, seine Kälte spüren. Der Mitatmer ist eingestiegen. Ich habe ihn eingeladen. Wie ein Reh. Scheinwerferkegel, dunkle Straße, wie ein Reh. Er war plötzlich auf der Straße wie ein Reh und dann auf der Windschutzscheibe. Nur für einen Moment. So kurz. Er sah mir in die Augen. So schnell. Dann flog er weiter. Er flog und schlug auf und er schrie und ich drückte das Pedal durch, doch er blieb bei mir. Er blieb. Er steht mir direkt vor den Augen. Er atmet meinen Atem. Bitte, nicht mehr. Er ist so nah. Es tut mir leid. Er will nicht gehen …

Double Cheese

[…]

Ein seltsamer Kontrast bestand zwischen dem strahlenden Grün der Wiese neben dem geharkten Fußweg und dem schwarz verrußten Grauhimmel über mir. An manchen Stellen schien er hölzern-fleckig zu sein, als klebten Wolken hinter der Himmelskuppel anstatt davor, oder als ließen Fahrlässigkeit und Alter dieser Welt die Leinwand Gottes unter seiner Arbeit durchschimmern. Konzentrierte ich mich auf den Horizont, war es, als stünde man in der Tür zwischen einem Konzertsaal, in dem Bach gespielt wird, und einer Werkshalle, in dem Steinbrocken geschreddert werden. Man konnte das Geschrei des Himmels sehen und den Gesang des Bodens spüren. Zugleich war es totenstill. Aufgrund der Stille kam mir mein Puls lauter vor. Plötzlich vernahm ich Schritte. Sie näherten sich schnell von hinten. Als ich mich umdrehte, bekam ich eine heftige Ohrfeige und sank in die Knie. Vor mir schüttelte eine Frau, die ein aufgeschlagenes Buch auf dem Kopf balancierte, ihre Hand, als hätte sie sich verbrannt. Sie bemerkte meinen Blick, holte tief Luft und begann folgende Worte in großer Geschwindigkeit und ohne Atempausen herunterzurattern:

»Sehen Sie, mein Herr oder meine Dame, ich urteile nicht, Sie fragen sich nicht, womit Sie eine Ohrfeige verdient haben in dem Sinne, ob Sie überhaupt eine verdient hätten, sondern vielmehr im Sinne einer zu großen Auswahl an Auslösern oder Gründen oder Schuldzugeständnissen, aber in Wirklichkeit ist es unerheblich, ob Sie Schuld haben oder nicht, denn es zählt nur, ob Sie welche tragen, das heißt, glauben, Schuld zu haben und gestehen zu müssen, weshalb Sie nicht protestieren, sondern insgeheim dankbar sind, dass ich Ihnen den Gefallen getan habe, Ihre Schuld, welche auch immer es sei, zu bestätigen, zu bestrafen, damit schließlich zu läutern, und das ist meine Aufgabe: Ich helfe den Leuten.«

Sie beugte sich schwer atmend vor und stützte die Hände auf die Knie. Mit der erhobenen Hand bat sie wortlos um einen Moment der Erholung. Dann sprach sie weiter:

»Wenn Sie es wünschen, kann ich das Szenario verkomplizieren und beispielsweise einen Gerichtssaal improvisieren, ich sehe es schon vor mir, eine Tribüne mit 12 Geschworenen – warum eigentlich immer 12? Hat das etwas mit Jesus zu tun? – dort drüben und eine Richterbank hier vorn, das Publikum würde ‘runter mit dem Kopf’ brüllen, aber vielleicht verwechsele ich hier die Albträume, und am Ende würden alle einsehen, dass es ihre einzige Aufgabe ist, bei Ihrer Selbstanklage und Ihrem Gejammer zugegen zu sein – Das hatten wir alles schon, ein weiterer Albtraum! –, und alle gehen gelangweilt nach Hause außer Ihnen, weil Sie etwas gelernt haben oder glauben, etwas gelernt zu haben, oder auch bloß zufrieden sind mit einer weiteren durchstandenen Jammerrunde, Sie Käse fress… en… d«.

Plötzlich sank sie mit blau angelaufenem Gesicht zu Boden und regte sich nicht mehr. Aus der Wiese zu meiner Rechten erhoben sich kleine Erdhügel und aus jedem blickte ein kleiner Kopf. Ein paar Männchen gruben sich selbst aus und, als sie mich entdeckten, begannen mich breit anzugrinsen. Während sie zur Frau mit dem Buch auf dem Kopf schlichen, hielten sie permanent Blickkontakt mit mir. Einige begannen zu tanzen und zu hampeln. Mein einziger Gedanke, dessen Herkunft ich mir nicht erklären konnte, lautete: Ihr schon wieder. Die grinsenden Männchen packten die Frau an den Hand- und Fußgelenken und zerrten sie zur Wiese links von mir. Wie in Wasser tauchten sie unter und während die Männchen plantschende Geräusche verursachten, ließ die Frau den Klang von knisterndem Bonbonpapier zurück.

Schlammläufer

[…]

Max starrt auf die Fliesen vor sich. Manchmal steht er direkt vor mir, aber ich kann seinen Atem nicht riechen. Was er ausatmet, ist die Abwesenheit von Luft. Ich kann nicht atmen, was er atmet. Er atmet Ersticken. Max lächelt unsicher. Will er mir Angst machen? Ich suche die Wände und die Decke nach versteckten Kameras ab, denke an die Möglichkeit einer Prank-Show. Wer weiß schon, was man alles unterschreibt, ohne es genau zu lesen? Wenn es keine Show ist und ich nicht im Koma liege (ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht im Koma liege), steckt Max möglicherweise alleine hinter der Nummer. Nicht nur das verfallene Gebäude ist mir nicht geheuer, sondern auch, es mit einem fast nackten Typen teilen zu müssen.

Max? Ich werde mich im Gebäude umschauen. Max nickt, dann schüttelt er heftig den Kopf. Lass mich nicht direkt wieder allein! Kann ich mitkommen? Falls er schauspielern sollte, macht er einen guten Job. Ich kriege Mitleid. Hör zu! Wenn du unbedingt mitkommen willst, läufst du bitte vor mir. Ich weiß nicht, was hier Sache ist, und ich kenne dich nicht. Während ich das sage, suche ich den Boden nach lockeren oder abgebrochenen Fliesen ab, die ich als Waffe einsetzen könnte. Nichts zu machen. Ich werde unterwegs Ausschau halten.

Dann signalisiere ich Max aufzustehen und deute auf einen Durchgang genau in der Mitte der Wand. Max erhebt sich und ich kann mich nicht entscheiden, ob er mich dabei an einen kleinen Jungen oder einen alten Mann erinnert. Er wirkt schwerfällig, aber auch flapsig. Während er vor mir läuft, fällt mir auf, wie albern die Mischung aus Badehose, Laufschuhen und Socken wirkt. Vor dem Durchgang bleibt er stehen und schaut mich an. Er braucht eine Bestätigung. Ungeduldig nicke ich und er geht hindurch. Gefliester Flur, Schilder mit Hygiene-Hinweisen und Verboten, links und rechts Türen zu Gruppenduschen. Sollte ich Raum für Raum inspizieren?

[…]

Verkaufslinks

Kaufen könnt Ihr Erschütterungen. Dann Stille. als E-Book oder Taschenbuch beispielsweise hier ODER Ihr kontaktiert mich direkt und könnt signierte Exemplare erwerben:

Amazon (TB) | Amazon (Kindle) | Books on Demand (TB) | Weltbild (E-Book) | Autorenwelt (TB; Mehr Marge für Autor*innen)

Das Maurerdekolleté des Lebens: Leseprobe

Leseprobe des E-Books “Das Maurerdekolleté des Lebens”.

Der Beginn von Das Maurerdekolleté des Lebens als kurze Leseprobe:

»Einen Apfel, Papiere und das Einladungsschreiben verstaute Theo sorgfältig in der Tasche. Er fühlte sich gut. Seine Kleidung war neu und sauber, die Haare gekämmt, die Fingernägel gereinigt und sein erster Job wartete auf ihn. Was genau er dort zu tun hätte, wusste er nicht. Er hatte am Telefon vor lauter Aufregung vergessen zu fragen. Immerhin hatte er eine Wegbeschreibung in der Tasche. Ordentlich zusammengefaltet. Theo hatte sie selbst angefertigt. Eine kleine Zeichnung und einige Pfeile: links, rechts, geradeaus. Sein Ziel war nicht weit entfernt, nicht schwer zu finden.

Ein kleines Problem trat jedoch auf. Er hätte an der Ampel vorm Haus die Straße überqueren müssen, doch war diese ausgeschaltet und ein unsympathischer Mann schraubte daran herum. Theo überlegte, ob er nicht einfach herübergehen sollte, ließ es aber bleiben, da ihm der Verkehr zu heftig schien. Brummend schossen kleine und große Autos vorbei. Von außen konnte man kaum erkennen, was in ihnen vorging. Er versuchte hineinzusehen, während er die nächsten Schritte plante. Sie rasten vorbei mit getönten Scheiben. Manche Fahrer trugen Sonnenbrillen. Wie ein reißender Fluss strömte der Verkehr vorbei
Unsicher fragte Theo den Bauarbeiter, wo er denn über die Straße käme. Dieser blickte ihn gar nicht erst an, zuckte mit den Schultern und deutete unbestimmt in Richtung der nächsten Kreuzung. Dennoch bedankte sich Theo brav und lief los.
Um den ursprünglichen Richtungsanweisungen noch folgen zu können, achtete er von Anfang an auf sämtliche Abweichungen und prägte sie sich ein. Ein paarmal zusätzlich abbiegen zu müssen, sollte kein großes Problem darstellen.«

Das Maurerdekolleté des Lebens ist als E-Book über Amazon und alle an das Tolino-Netzwerk angeschlossenen Plattformen (z.B. Thalia) zu haben. ISBN: 9783739490823

Blogeinträge zum Cover sowie zur Geschichte allgemein findet Ihr hier:

Das Maurerdekolleté des Lebens: Cover-Safari

Das Maurerdekolleté des Lebens: Drei surreale Geschichten

Sorck: Leseprobe

Flurbrand

So, wie Martin Sorck am Bordstein stand, hätte man ihn für vieles halten können. Oder auch für sehr wenig.
Im Schein der Flammen und Blaulichter feierten seine speckig-ledernen Koffer ein stilles Fest, an das sich seine Mimik anpasste. Gesichtslos starrte er die backsteinerne Häuserfront auf der anderen Straßenseite an. Es brannte. Er spürte die Hitze des Feuers deutlich auf der Stirn und konnte nicht fassen, wie pompös das Feuerwerk war, das seine Wohnung sich leistete. Eine Befreiungsfeier mit musikalischer Begleitung. Knarzend, krachend und knackend fraß sich der Brand durch die Dachbalken. Da oben hing bisher seine Wäsche zum Trocknen. Was vorhin noch dort war, war jetzt nicht mehr.

In mehreren Grüppchen leisteten Schaulustige dem dauerhaft Ausgesperrten Gesellschaft, deuteten mit erregten Fingern, filmten mit schwarzen Kameras. Andere verlangsamten für eine Weile den Schritt auf dem Weg zur Arbeit. Mit jedem lauten Krachen zuckten sie zusammen, raunten auf. Ungläubig hielten sie die Hände vor den Mund. Oder versteckten sie ein Lächeln?
Im Rhythmus eines weiteren gebrochenen Balkens bewegten die Gaffer ihre Köpfe, versteckten sie zwischen den Schultern, versanken in halbe Kniebeugen. Dann reckten sie sich wieder neugierig vor.
Nur Martin Sorck stand still.
Wortlos, ausdruckslos, fassungslos stand er still.
Doch konnte er sich in der Tragödie der Schönheit nicht erwehren. Rot und gelb züngelten Flammen in den Himmel, gaben beulenden Rauchtürmen Hilfestellung zur Flucht in die Wolken. Wie ein pulsierender, grauer Wurm, der wächst und sich dann auflöst, sich von unten ununterbrochen neu bildet, seinen eigenen Kopf sucht und dann zerstäubt.
Einstweilen schloss die örtliche Feuerwehr im Eilschritt ihre Schläuche an, bewässerte die Dächer der Nachbarhäuser, und richtete danach Wasserstrahlen punktgenau durch Sorcks Fensterfront. Was für eine Sauerei. Pampig verklebten Papiere und Polster, Teppiche und Tapeten. Was noch nicht verbrannt war, ertrank in Löschwasser oder erstickte in schwarzen Rußwolken.

Auffallend an Martin Sorck, wie er an der Straße verharrte und mit Anwohnern und Passanten dem Vergehen des Gebäudes zuschaute, war der Umstand, dass er zwei Koffer trug, in denen sich nun alles befand, was er besaß.
Man könnte in Hinsicht auf das Gepäck von einem glücklichen Zufall sprechen, und doch war Sorck nicht imstande, sich die Frage zu beantworten, ob er nicht lieber mit seinem Eigentum und ohne Kenntnis der Katastrophe im Schlaf durch giftige Gase krepiert wäre. Denn Martins einzig wahre Aktivität der letzten Jahre bestand darin, Nachlass zu betreiben, aktiv zu hinterlassen. Um Geld und Güter handelte es sich keinesfalls. Er hatte sein Dasein gefristet und aufgelistet, sodass irgendwann jemand die Daten finden und erfassen könnte, und besser nutzen würde als er selbst. Ein Glücksfall für imaginierte Biographen. Die vage Überzeugung, wegen oder für etwas oder jemanden bekannt, berühmt und wichtig zu werden (Kunst, Politik oder die Gründung einer Familie), schwebte stets wie flaumiges Haar um seinen Hinterkopf, wo nun ein kalter Wind einen Kontrast zur Fronthitze bot.
Er begann zu schwitzen.

Während andere Leben führten, führte Martin Sorck Listen über seines. Er verzeichnete, was und wann er aß und ob es ihm schmeckte, seine Laune, Träume, gesundheitliche Beschwerden, wo er mit wem Zeit verbracht hatte, wie oft und wann er mit wem Sex gehabt hatte (wobei diese Liste seit Längerem unberührt herumlag) und viele weitere nutzlose Daten.
Ursprünglich, meinte er sich zu erinnern, begann es mit To-Do-Listen, als Hilfe zur Regelung des Alltags, wurden anschließend nicht weggeworfen und stattdessen für zukünftige Biographen aufbewahrt.
Stück für Stück verloren die Listen ihren kurz- und mittelfristigen Sinn. Seine Mühe zielte auf eine Periode, in der alles doch wieder Sinn ergäbe, in der alle Daten für kurze Augenblicke nützlich sein könnten. Diese Zeit fand sich bequemerweise nach Martins Ableben. Was man damit anfinge, kümmerte ihn kaum. Er machte sich Sorgen, dass seine Arbeit als solche nicht anerkannt und als Müll vernichtet würde, was sie nicht bloß aktuell, sondern auch zukünftig absurd erscheinen ließe, was auch seine Existenz der Absurdität preisgäbe. Gegen derartige Gedanken wehrte er sich.
Zu diesem Zeitpunkt allerdings, mit gepackten Koffern an der Straße, waren derartige Sorgen ebenfalls absurd geworden, da es keine Zukunft für die Daten geben sollte. Sein Leben war ruiniert, sein Werk verbrannt, sein Zuhause bald ein nasser Klumpen modriger Asche.
Wie zum Beweis für diese Tatsache brach der Dachstuhl unter lautem Getöse zusammen und hagelte glühend auf das Restgerümpel der Sorck‘schen Heimstatt, trat wie ein rußiger Stiefel das ohnehin zerstörte Anwesen weiter zu Schund. Diesmal zuckten die Schaulustigen nicht allein. Auch Martin bewegte sich, drehte sich vom Inferno seiner Wohnung weg und trat eine Reise an.

Sorck ist erhältlich als Taschenbuch (z.B. bei Amazon, Twentysix & dem Autorenwelt-Shop) und als Ebook (z.B. bei Amazon oder Thalia).

Zusätzliche Informationen findet man unter dem Menüpunkt Sorck im Klappmenü rechts.