Pläne und Umsetzung

Dies ist der letzte Blogeintrag des Jahres 2018. Für einen Jahresrückblick ist die Seite noch zu jung, also wird es ein Blick nach vorn werden und ein Bericht über den aktuellen Stand meines Literatenlebens.

Dies ist der letzte Blogeintrag des Jahres 2018. Für einen Jahresrückblick ist die Seite noch zu jung, also wird es ein Blick nach vorn werden und ein Bericht über den aktuellen Stand meines Literatenlebens.

Sinn und Zweck dieses Blogs war ursprünglich, ein Standbein in der Welt, im Internet, zu haben, um gefunden werden zu können, um stattzufinden. Ein weiterer Zweck sollte eine Art Rechtfertigung oder Erklärung sein: ich wollte zeigen, dass meine Texte wert sind, ausführlich gelesen zu werden, da sie mit viel Mühe und Gedankenarbeit erstellt wurden. Diese Gedankenarbeit, ihre Herkunft, Inspirationsquellen, darzustellen, ist entsprechend der Kern der meisten Einträge.

Das zweite Standbein online, die Sprachnachrichten aus dem Kellerloch, dienen einem ähnlichen Zweck, sind aber außerdem ein Ventil, eine Verbreitungsart für eine Textform, die in gedruckter Form nur noch wenig Beachtung findet. Da es also keine großen Chancen gibt, als Lyriker bekannt oder gekauft zu werden, scheue ich mich nicht vor der kostenlosen Veröffentlichung meiner Gedichte. Die Bearbeitung macht mir außerdem Freude.

Mein gesamter Internetauftritt – Blog, Channel, Instagram, Twitter – sollte also meiner eigentlichen Arbeit, dem kreativen Schreiben von Prosa, dienstbar sein, indem sie auf mich und später auf meine Veröffentlichungen aufmerksam machen.
Der aktuelle Rhythmus von einem Track (plus Blogeintrag) und einem weiteren Blogeintrag pro Woche führte allerdings dazu, dass alle anderen Arbeiten darunter litten. Der Zweck wurde zum Selbstzweck und verdrängte seinen Herren.

Entsprechend habe ich beschlossen, zukünftig folgendermaßen vorzugehen:
Die Frequenz der Blogeinträge und Tracks wird verringert, vermutlich halbiert werden. Allerdings werde ich das austesten müssen und lege mich noch nicht fest.
Thematisch, könnte ich mir vorstellen, wird es sich mehr um das dann aktuelle Projekt drehen. Denn die frei werdende Zeit plane ich für die Überarbeitung – samt Coverdesign, Korrektorat, Lektorat, Testleser usw. – und schließlich Veröffentlichung meines Romans zu nutzen.

Desweiteren wird diese Veröffentlichung für mich ein Startschuss sein für weitere Bücher und dementsprechend weniger kostenlos geteilte Erzählungen.
Leider hat der Mensch heutzutage häufig die automatische Assoziation von „kostenlos“ zu „wertlos“ und hält käufliche Gegenstände für besser. Offenbar verkaufen sich sogar Bücher, die günstiger sind als Konkurrenzwerke, weniger gut, weil der mögliche Käufer sie für weniger wert hält.
Die Psychologie dahinter ist nachvollziehbar und ich habe vor, sie mir zunutze zu machen.

Ein genauer Termin für den ersten Eintrag 2019 steht bei Verfassen dieses Textes noch nicht. Allerdings wird es definitiv im Januar weitergehen.

Bis dahin wünsche ich ein frohes Fest und einen guten Rutsch!

Arbeitsdruck und -organisation: eine Art Krise

In diesem Eintrag soll es um ein sehr spezielles Arbeitsproblem – ein Überschuss an Arbeit, Ideen und Möglichkeiten – gehen. Also direkt hinein:

In diesem Eintrag soll es um ein sehr spezielles Arbeitsproblem – ein Überschuss an Arbeit, Ideen und Möglichkeiten – gehen. Also direkt hinein:

Meine persönliche Schreibproblematik besteht in letzter Zeit nicht im Mangel an Motivation oder dem Fehlen der richtigen Stoffe, sondern viel mehr in der schieren Abundanz möglicher Tätigkeiten rund um meine verschiedenen laufenden Projekte und bald auszuführenden Vorhaben, den Überarbeitungs- und Veränderungsmöglichkeiten vorhandener Texte sowie der Übungen zur Verbesserung des eigenen Stils, derallgemeinen und zielgerichtet literarischen Bildung und natürlichder Optimierung meiner Verbreitungswege und Veröffentlichungsträume.

Konkret bedeutet das, meine Arbeitszeit ist geteilt auf:

Erdenken und Verfassen neuer Blogeinträge, Erstellung von Tracks und Videos für die Reihe Sprachnachrichtenaus dem Kellerloch auf Youtube, dem Versuch präsent zu sein auf Social Media Kanälen zum Zwecke der Verbreitung ersterer beiden Punkte, Er- und Überarbeitung von Lyrik, Erzählungen / Kurzgeschichten, meinem aktuellen Romanprojekt, Bewerbung bei Agenturen und Verlagen für mein abgeschlossenes Romanprojekt, Recherche für Inhalte und Stil – dazu zählen beispielsweise auch Wörterlisten zur Verwendung in zukünftigen Texten und zur Erweiterung des Wortschatzes – und neuerdings ein Kurzfilmprojekt.

Möglicherweise interessiert mein Gedankengang, meine Überlegungen zur Krisenbewältigung, den ein oder anderen Leser und definitiv wird es mir helfen, ihn auszuformulieren.

Meine Form des Prokrastinierens ist also eher eine Form des Priorisierens öffentlich laufender Projekte zum Leidwesen der noch versteckten, aber im Grunde wichtigeren Text- und Stilarbeiten. Paradoxerweise verhindern also die Mittel zur Verbreitung meiner Prosa die Entstehung und Bearbeitung selbiger, was mich zunehmend befremdet und mir den Gedanken aufzwingt, mehr Zeit, mehr Energie, insgesamt mehr zu investieren in die Gesamtheit meiner Arbeiten. Doch ist das möglich? Ist das sinnvoll?

Auszubrennen und arbeitswütig auf Teufel komm raus zu produzieren, scheint mir kein vernünftiger Weg, um mittel- und langfristigerfolgreich zu sein. Meine Arbeiten sind keine Massenware, denke ich, nein, glaube ich fest.

Vorteile – neben der öffentlichen Präsens, des Stattfindens – ergeben sich selbstverständlich auch aus Blog und Youtube-Kanal, aus Filmprojekt und selbst Social Media Nutzung, nämlich in Form von Inspiration, Denkanstößen, Schreibübungen und Wechsel der Perspektive auf die eigenen Texte: Wie klingt ein geschriebener Text vorgelesen? Wie kann ich die Aussage oder den Inhalt bildlich darstellen? Beschreibe ich meine Arbeit, beschaue ich sie gleichsam von Außen, beantworte mögliche Fragen anderer, damit auch meine eigenen ungestellten.

Dennoch: was tun, um mein Hauptwerk – mir ist die überragende Größe und damit der ironische Klang des Ausdrucks bewusst – nicht nur nicht zu vernachlässigen, sondern voranzutreiben?

Eine Methode könnte die schubweise Konzentration auf eine bestimmte Tätigkeit für eine gewisse Dauer sein, beispielsweise einige Tage lang Blogeinträge vorzuverfassen für die nächsten Wochen, mehrere Tracks zu produzieren und mich dann in aller Ruhe – von Uploads unterbrochen – an meine größeren Schreibarbeiten zu setzen, die schließlich und eigentlich eine portionsweise Bearbeitung schlecht vertragen. Nach einer Arbeitsphase an öffentlichen Projekten käme also ein Quasi-Einsiedlertum des noch privaten, später öffentlichen Fortschritts. Immerhin ist eines meiner Ziele, nächstes Jahr ein Buch zu veröffentlichen – nötigenfalls und realistischerweise in Eigenproduktion.

Mein Gedankengang offenbart offensichtlich ein Schreiberluxusproblem, keine essentielle Krise, sondern eine Filterkrise im überbrandenden, aufgestauten Kreativfluss, ein Organisationsproblem im Endeffekt.

Seien wir für einen Moment ehrlich, denn bisher spiele ich mich auf, als täte ich nichts als zu arbeiten, was weder korrekt ist, noch gutwäre. Pausen sind notwendig, Ablenkung gleichzeitig (mögliche) Inspiration und zumindest doch Input, also Baumaterial. Auch dafür geht also Zeit drauf und das sollte man akzeptieren, also in die Planung einbeziehen.

Wie weiter oben prophezeit hat mir dieser Eintrag bereits geholfen, mich zu sortieren. Vielen Dank für das gnädige Mitlesen meiner inneren Vorgänge und generell den Besuch meiner Seite.

Jeder einzelne Besuch freut mich. Das meine ich vollkommen ernst.