Interview und Update

Heute wurde das erste Interview, das ich geben durfte veröffentlicht. Es freut mich sehr, dass Menschen mehr und mehr Interesse an mir und meinen Werken zeigen. Der Zeitpunkt ist ebenfalls passend gewählt, denn in Kürze wird auch Sorck, mein erster Roman, endlich erscheinen. Dank des Fluchs unvorsichtiger Zeitplanung habe ich das leider schon mehrmals angekündigt. Hier also ein aktuelles Update für alle Interessierten:

Der Roman hat ein Korrektorat durchlaufen bei den beiden Korrektorinnen Kia Kahawa und M.D. Grand. Danach wurde ein Buchsatz erstellt (ebenfalls von Kia). Mit beidem bin ich sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit lief angenehm und sehr professionell ab.

Klappentext und Keywords (zur Einordnung bei Amazon und für Buchhändler) sind bereits erstellt.

Was fehlt also noch?

Das Cover! Vor mir liegt ein aktueller Entwurf, der nur noch minimale Verbesserungen benötigt. Eine Sache, die mich heute verunsichert hat, ist die Frage der Helligkeit. Das Cover wirkt unterschiedlich je nach dem, wo ich es betrachtet habe: auf dem Monitor des Designers, auf meinem Monitor, auf dem Smartphone und ausgedruckt. Da es insgesamt relativ dunkel gestaltet ist und alle Details erkennbar sein sollen, ist es natürlich ein gewichtiger Punkt, wie die Umsetzung am Ende auf dem Buch aussehen wird. Welcher Eindruck ist also derjenige, welcher am nächsten am Endprodukt liegt? Entscheidungen aufgrund unsicherer Grundlagen zu treffen, stört mich sehr. Dennoch muss es natürlich geschehen. Ich vertraue auf den besten Monitor für die Betrachtung und auf die Professionalität der Druckerei.

Sobald das Cover fertig ist, folgt die Veröffentlichung. Ich rechne in den nächsten zwei Wochen damit.

Für die zukünftigen Selfpublisher unter euch: kümmert euch frühzeitig um euer Cover! Es kann länger dauern, als ihr vielleicht glaubt, bis es fertig ist. Außerdem ist es wichtig für ordentliche Werbung im Vorfeld der Veröffentlichung. Das habe ich (zu spät) gelernt.

In der Zwischenzeit lese ich endlich wieder mehr und kümmere mich um andere Projekte. Vor zwei Tagen stellte ich eine Erzählung fertig, die in Kürze überarbeitet werden wird und laut Plan im vierten Quartal des Jahres veröffentlicht werden soll.

Wenn ihr bis zur Veröffentlichung von Sorck mehr von lesen wollt, bleibt euch nur, mir auf Social Media zu folgen (die Links findet ihr rechts), weiterhin hier vorbeizuschauen oder eben mein Interview zu lesen. Hier nochmal der Link:

Matthias Thurau #ProjektArbeistitel

Der Schiffsname

In meinem in Kürze erscheinenden Roman Sorck begibt sich Protagonist Martin Sorck auf eine Kreuzfahrt und reist durch die Ostsee an Bord der S.S.C.F. Aisha Harmonia. Um dieses Schiff, die Namensgebung und den Aufbau soll es hier gehen.

In meinem in Kürze erscheinenden Roman Sorck begibt sich Protagonist Martin Sorck auf eine Kreuzfahrt und reist durch die Ostsee an Bord der S.S.C.F. Aisha Harmonia. Um dieses Schiff, die Namensgebung und den Aufbau soll es hier gehen.

Doch zunächst sei mir eine Bemerkung gestattet:

Texte über den Roman beinhalten fast zwangsläufig Spoiler und wenigstens Informationen, die sich Leser*innen eigenständig erarbeiten oder interpretieren könnten. Vor der Veröffentlichung beschränke ich mich daher thematisch auf Aspekte, die ein möglichst geringes Lesevergnügen-Ruinierungspotential haben.

Los geht’s!

Als Star Trek Fan gehört für mich eine Abkürzung wie „USS“ (United Space Ship) vor „USS Enterprise“ zum Namen eines Schiffes, weshalb es mir natürlich erschien, auch der Aisha Harmonia eine solche zu verpassen.

Die Abbreviation „S.S.C.F.“ steht allerdings für „Safe, Sane, Consensual & Fun“, dem Motto der BDSM-Gemeinde. Innerhalb des Romans wird nur an einer Stelle nebenher erklärt, dass dem so ist.

Zwar ist dies auch eine Art Scherz, aber hauptsächlich ein Hinweis auf Parts der weiteren Geschichte, die ich hier – Spoiler usw… – nicht weiter besprechen werde.

Außerdem kam ich auf den Gedanken, dass jeder Passagier an das Schiff gefesselt ist und von ihm abhängig ist.

BDSM ist ein interessantes Phänomen und passend zur Romanthematik, da sich hier wie dort alles um Kontrolle dreht. Ein*e Teilnehmer*in gibt freiwillig die Kontrolle ab, während ein*e andere*r Teilnehmer*in diese übernimmt. Gleichzeitig hält die scheinbar machtlose Person sämtliche Macht in Händen, da der simple Akt des Aussprechens des Safewords den gesamten Vorgang stoppt – oder stoppen sollte.

“Aisha“ als Name der Reisegesellschaft und damit Teil des Schiffsnamens habe ich aus zwei Gründen gewählt. Einerseits klingt „Aisha“ ähnlich wie „Aida“ und erinnert somit an bekannte Kreuzfahrtschiffe. Übrigens basiert der Roman in Teilen auf einer Aida-Kreuzfahrt, die ich selbst einmal unternahm, weshalb mir ein Bezug passend erschien.

Andererseits ist die wohl berühmteste „Aisha“ der Welt die jüngste, beliebteste und mächtigste Gemahlin des Propheten Mohammed. Wie passt das ins Konzept? Religion und Mythologie – Christentum, griechische, nordische, slawische Mythologie – bieten eine Vielzahl von Bildern, die im Roman verbaut sind, weshalb eine Anspielung auf den Koran hineinpasst. Des weiteren ist der Machtaspekt, der Kontrollaspekt, auch hier interessant. Es gibt einen faszinierenden Widerspruch zwischen der Verletzlichkeit und Machtlosigkeit, die man besonders mit ihrem Alter – manche Quellen geben ihr Alter bei der Hochzeit mit sechs an – verbindet, und ihrem tatsächlichen Einfluss auf die Politik.

Bleibt noch „Harmonia“, der wichtigste Part des Schiffes. Harmonia ist laut griechischer Mythologie die Tochter des Ares (Kriegsgott) und der Aphrodite (Liebesgöttin). Liest man den Roman, wird man den Bezug zu ihrem Vater schnell bemerken, während der mütterliche Aspekt auf sich warten lässt, jedoch nicht ausbleibt. An dieser Stelle müsste ich zu viel verraten, was, denke ich, aus Rücksicht auf zukünftige Leser gelassen werden sollte.

Zu Harmonias Geschwistern zählen unter anderem Phobos und Deimos, die man grob mit „Angst und Schrecken“ übersetzen könnte, und deren Rolle im Leben von Martin Sorck als auch auf der Reise der Aisha Harmonia nicht unbedingt gering ist.

Nebenbei bemerkt, finde ich, dass „Harmonia“ durchaus der Name eines echten Kreuzfahrtdampfers sein könnte, was mit zur Entscheidung beigetragen hat.

Glaubt mir, wenn ich sage, dass noch weitere Gedankenarbeit hinter der Namensgebung steckt und dass ich hier eine ganze Liste von Bezügen innerhalb des Romans auf diese Gedanken und die Namen aufstellen könnte, aber es mir für einen späteren Zeitpunkt aufhebe, um niemandem das Lesevergnügen zu ruinieren.

In nächster Zeit werden wieder mehr Beiträge über den Hintergrund zu „Sorck“ gepostet werden, also bleibt dran!

Manuskriptüberarbeitung – wie gehe ich vor?

Meine allgemeine Vorgehensweise bei der Überarbeitung des Manuskripts zum Roman “Sorck”.

Die Rohfassung des Romans Sorck schrieb ich vor etwa einem Jahr. Sofort nach Abschluss der Rohfassung überarbeitete ich das Manuskript, indem ich die Textdatei am Monitor las und Stellen, die mir missfielen, sofort änderte. Danach bekam ein Korrekturleser den Text, korrigierte einige Stellen und dann war das Werk abgeschlossen.
Ziemlich simpler Vorgang. Im Nachhinein betrachtet: ziemlich naiv und ziemlich falsch. Wenigstens für mich.

Inzwischen halte ich es für sinnvoll, vor der Überarbeitung Abstand vom Werk zu bekommen. Mindestens einige Wochen sollte die Rohfassung ruhen, bevor ich mich wieder hineinarbeite und sie überarbeite. Dadurch erhalte ich eine Art Außenperspektive, lese den Text wie ein Leser und nicht wie der Autor. Das wiederum erlaubt mir, kritischer zu sein.

Ein für mich extrem wichtiger Punkt ist außerdem, nicht in der Textdatei direkt zu korrigieren, sondern auf Papier und in Etappen zu arbeiten. Der ausgedruckte Text wird gelesen und alles, was falsch klingt, keinen Sinn ergibt, was einen Übergang benötigt oder ausgebaut werden sollte, wird markiert. Danach erst schreibe ich per Hand die Sätze, Übergänge und neuen Szenen, die ich dann später ins Manuskript einfüge.
Warum mache ich das so? Getippte Sätze wirken optisch perfekt und ausgereift. Es gibt eine (minimale) psychologische Hemmschwelle, die mich davon abhält, getippte Sätze zu bearbeiten. In einem Interview sagte der Autor Chuck Palahniuk, dass er es so hielte. Anfangs kam mir das sehr subjektiv vor, aber dann habe ich es getestet und festgestellt, dass es sich bei mir genau so verhält. Handgeschriebene Sätze kann ich problemlos zusammenstreichen, darin mit Pfeilen herummalen, unterstreichen oder neu beginnen, während getippte Sätze sich wehren.

An dieser Stelle werden manche an Schreibprogramme für Autoren denken, die all das Papier, Notizen, Zettelchen usw. unnötig machen sollen. Das mag für manche funktionieren, für mich aber nicht. In der jetzigen Arbeitsphase habe ich bewusst so viel wie möglich per Hand gemacht: eine aufgestellte Wand voller Notizen, Klebezettel hinter dem Monitor, alle neuen Szenen und Sätze handschriftlich vorverfasst. Auf diese Weise arbeite ich mich tiefer in den Stoff hinein. Es hilft mir sowohl beim Denken als auch meinem Gedächtnis.

Insgesamt habe ich die Überarbeitung in mehrere Phasen eingeteilt:
1. Lesen und markieren, Notizen anfertigen, Ideen sammeln
2. Neue Szenen und Übergänge verfassen
3. Schiefe Einzelsätze korrigieren
4. Neue Szenen und Übergänge einzeln korrigieren
5. Alle korrigierten oder neuen Parts ins Manuskript einfügen
6. Neubeginn bei 1. sowie, falls nötig, 2. bis 6. für das geänderte Manuskript
7. Manuskript an Test- / Korrekturleser geben.
8. Anmerkungen von Korrekturleser durchgehen
9. Falls nötig: Neubeginn bei 1.

Möglicherweise ist das unnötig aufgesplittet oder übermäßig viel, aber das ist meine Arbeitsweise. Jedenfalls für das Manuskript Sorck.
Die zweite Phase ist bei Weitem die langwierigste, da sie die meiste Schreib- und Denkarbeit sowie Recherche erfordert.
Aktuell befinde ich mich in Phase 3.

Nebenher wird übrigens das Cover gestaltet.

Ich hoffe sehr, dass das Endergebnis all die Mühe wert sein wird. Im Augenblick gehe ich jedenfalls noch fest davon aus.

Go! Go! Go!

Es geht los mit der großen Reihe zu meinem Debütroman Sorck, seiner Entstehung, seiner Bearbeitung und allem, was sonst noch wissenswert an ihm sein könnte.

Es geht los mit der großen Reihe zu meinem Debütroman Sorck, seiner Entstehung, seiner Bearbeitung und allem, was sonst noch wissenswert an ihm sein könnte.

Den meisten Sinn ergibt wohl, mit dem Titel zu beginnen, obwohl ich das ursprünglich erst zu einem späteren Zeitpunkt angehen wollte. Nun gut, damit Ihr aber wisst, wovon ich spreche:

Sorck, Martin Sorck, ist der Protagonist des nach ihm benannten Romans. In der Verhaltenspsychologie gibt es das SORCK- (oder SORKC) Modell, das im Grunde ein Erklärungsansatz für menschliches Verhalten ist. Dieses Modell werde ich an dieser Stelle allerdings nicht erklären, weil es am Thema vorbeiführen und zu viel Raum einnehmen würde. Jedenfalls habe ich den Namen dort entlehnt, da es im Buch selbst logischerweise um das Verhalten der Figuren geht und mehr noch wegen der immer wieder auftauchenden Thematik der Abweichung von durchschnittlichem Verhalten – sei es durch Verschrobenheit oder eben Persönlichkeitsstörungen und psychische Probleme.
Natürlich gefiel mir auch die klangliche Nähe zu „Sorge“. Sorck hat definitiv Sorgen.

Sorck behandelt das Thema von Freiheit versus Unfreiheit beziehungsweise Macht versus Ohnmacht. Inhaltlich dreht es sich um eine skurrile Kreuzfahrt durch die Ostsee, die Martin Sorck antritt, nachdem seine Wohnung und beinahe sein gesamter Besitz, besonders aber die Ergebnisse seiner jahrelangen Beschäftigung, in Flammen aufgegangen sind. So manches ist nicht ganz normal an Bord der S.S.C.F. Aisha Harmonia oder während der Ausflüge an Land. Krieg und Zerstörung bringen die Touristen mit sich. Sie erobern Sightseeing Hotspots und Museen mit eiserner Hand.
Die Reise ist für ihn eine Galgenfrist, währendderer er entscheiden muss, wie er mit dem großen Nichts umgehen wird, das an ihrem Ende vor ihm stehen wird.

Das Fundament des Romans ist also offensichtlich düster, während die Behandlung des Themas allerdings mit Humor geschieht. Wer den Wahnsinn und das Leid innerhalb auch nur eines einzigen ehrlichen Lebens nicht als lächerlich in seiner Absurdität zu betrachten fähig ist, wird daran zerbrechen.

Bewusst ist die Geschichte darauf angelegt, dass es dem Leser überlassen bleibt, auf welcher Ebene er die sie verstehen möchte. Ist Sorck verrückt? Durcheinander aufgrund von Drogen und Alkohol? Passiert das alles wirklich? Ist es symbolisch gemeint?

Im Augenblick bin ich noch bei der Überarbeitung des Manuskripts. Wie genau ich dabei vorgehe, werde ich in einem weiteren Blogeintrag erklären. Weitere Beiträge dieser Reihe werden beispielsweise genauer auf das Thema und seine Behandlung eingehen, konkret die Erarbeitung von Szenen und Charakteren beschreiben, Informationen zur Struktur, zu den Unterschieden zwischen Erstschrift und letzter Fassung geben, über die Unterstützung durch Freunde und Bekannte, die Bedeutung der Veröffentlichung für mich berichten sowie die wichtigsten Inspirationsquellen beinhalten.

Mit diesem kurzen Start habe ich hoffentlich Lust machen können auf weitere Beiträge und besonders auf den Roman.

(Während der Überarbeitungsphase werden wohl nur sporadisch neue Tracks für Sprachnachrichten aus dem Kellerloch hochgeladen werden. Aber keine Sorge! Es wird mehr kommen, sobald ich wieder Zeit und Inspiration dazu finde.)